Die Corona-Pandemie hat den Markt für Baustoffe durcheinandergewirbelt und sorgt auch auf deutschen Baustellen für Probleme. Die Preise für Material sind teils dramatisch gestiegen. Der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz sieht eine „beispiellose Welle von Preiserhöhungen bei Rohstoffen und Materialien für den Ausbau“. Er warnt vor einem „Preisschock“ für die Bauherren.
Baumaterialien zwischen 15 und 50 Prozent teurer, Bau-Unterbrechungen möglich
Seit dem vierten Quartal 2020 hat sich eine sehr dynamische Preisentwicklung ergeben, gekoppelt mit Lieferengpässen. Holz und alle Holzprodukte wir Dämmstoffe, Fassadenverkleidungen, Bauholz aber auch Paletten sind seit September um 15 bis 20 Prozent teurer geworden!
Mineralölerzeugnisse sind um 15 Prozent – bei Reaktionsharzen für beispielsweise Bodenbeschichtungen/ Tiefgaragenböden, Hallenböden sogar bis zu 50 Prozent verteuert. Ähnliches gilt auch für styrolhaltige Produkte (Polystyrol, Wärmedämmung).
Stahl- und Metallprodukte wie Betonstahl oder Trockenbauprofile unterliegen derzeit Preiserhöhungen um 30 Prozent.
Die Situation erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen allen Bau-Beteiligten. So können Angebote für Handwerksleistungen aktuell nur unter dem Vorbehalt eventueller Preissteigerungen erstellt werden. Dank der guten Zusammenarbeit zwischen ARTA und den Zulieferbetrieben können dann mit Vertragsschluss im Vorlauf soweit als möglich alle Warenpreise fixiert werden und gegebenenfalls auch Waren im Verbund mit Vorauszahlungen fest geordert werden.
Zum Hintergrund
Hintergrund dieser Verknappung sind die internationalen Versorgungs- und Lieferketten, beispielsweise bei Holz, aber auch bei Metall. Viele Betriebe, die diese Materialien produzieren oder weiterverarbeiten, haben aufgrund der aktuellen Corona-Krise Nachfragerückgänge erwartet und in dieser Erwartung ihre Produktion gedrosselt, so dass kaum noch etwas oder eben nur verknappt und verzögert ankommt.
Zudem werden durch die Corona-Krise bestehende Lieferstrukturen zerstört, weil Betriebe auf der Suche nach Material in neuen Regionen einkaufen. So geschieht es beispielsweise beim heimischen Holz. Deutschland muss zusehen, wie Holz aus heimischer Produktion nach Übersee exportiert wird, obwohl es hier unbedingt gebraucht würde.
Besonders erschwerend kommen auch noch Werksausfälle bei Schlüsselzulieferern von wichtigen Rohstoffen zu verzeichnen. Dies wirkt sich massiv auf die Fertigung von Kunstharzen und Styrol aus!